Zahlreiche Häuser wurden beschädigt, Dächer abgedeckt und Keller überflutet. Während die örtlichen Feuerwehren bereits mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, wurden durch das Landesfeuerwehrkommando drei KHD-Züge zur Unterstützung in den Bezirk Güssing beordert. Kurz bevor die Züge ihre Einsatzorte erreichen konnten, ereignete sich ein weiteres heftiges Unwetter im Bereich Stegersbach, das zu mehreren Notrufen führte.
Notrufe und Einsatzlage
Die Landesleitzentrale (LSZ) Burgenland erhielt mehrere Notrufe mit dringenden Einsatzanforderungen:
- Hangrutsch in Stegersbach: Ein Hangrutsch riss zwei Fahrzeuge in die Tiefe, in denen sich mindestens drei Personen befanden. Zwei der Betroffenen konnten sich verletzt befreien, eine Person war jedoch im Fahrzeug eingeklemmt und benötigte dringende Hilfe.
- Unfall durch abgerollte Rundhölzer: In der Nähe eines Holzlagerplatzes lösten sich durch den Sturm gelagerte Rundhölzer. Vier Spaziergänger wurden davon überrascht. Eine Person wurde zwischen den Hölzern eingeklemmt, eine weitere stürzte verletzt einen Abhang hinunter. Zwei Personen konnten sich selbst in Sicherheit bringen und verständigten die Einsatzkräfte.
- Vegetationsbrand: Zwischen Stegersbach und Olbendorf brach durch einen Freileitungsschaden ein Vegetationsbrand aus, der sich rasch in Richtung Wald und in die Nähe des Unfallortes der Spaziergänger ausbreitete. Aufgrund der starken Winde drohte der Brand, sich unkontrolliert auszubreiten.
Einsatzkoordination und -durchführung
Der bereits eingerichtete Bezirksführungsstab (BFüst) in Stegersbach wurde unmittelbar nach den Notrufen von der LSZ Burgenland informiert und erhielt den Auftrag, die Einsätze der KHD-Züge im Bezirk selbstständig zu koordinieren. Die von den Anrufern übermittelten Koordinaten wurden an die Einsatzkräfte weitergeleitet, welche dann mittels UTM-Koordinaten an die verschiedenen Einsatzstellen eingewiesen wurden.
Insgesamt waren 193 Personen und 38 Fahrzeuge an der Übung beteiligt.
Fazit und Dank
„Die Übung verlief erfolgreich und zeigte, wie wichtig eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzkräften ist. Sie verdeutlichte auch die Herausforderungen, die bei gleichzeitigen Naturkatastrophen und Rettungseinsätzen auftreten können“, so Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter und Bezirksreferent für Katastrophenhilfsdienst BR Martin Geißegger.
Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch die Gemeinde Stegersbach bzw. Feuerwehr Stegersbach, die als Gastgeber hervorragende Bedingungen für die Durchführung der Übung bot.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen beteiligten Feuerwehren mit ihren Mannschaften für die Zeit und ihr professionelles Arbeiten - auch den Organisatoren für die gewissenhafte Vorbereitung. Demzufolge ist die Übung unfallfrei über die Bühne gegangen.
Auch der Bürgermeister Jürgen Dolesch und die Bezirkshauptfrau Mag. Dr. Nicole Christina Wild waren anwesend und dankten den Einsatzkräften für ihren engagierten Einsatz.
Die Übung trug maßgeblich dazu bei, die Abläufe im Ernstfall zu optimieren und die Einsatzbereitschaft der Rettungskräfte weiter zu stärken.